Leguan kaufen: Diese Punkte sollten bei der Anschaffung unbedingt beachtet werden

Veröffentlicht von: Redaktion • Zuletzt aktualisiert: 28.06.2023 • Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Wie bei jedem Haustier, geht man auch mit dem Kauf eines Leguan eine große Verantwortung ein und sollte sich deshalb bereits im Vorfeld darüber informieren, wie eine möglichst artgerechte Haltung und Pflege dieser Tiere aussieht. Welche Überlegungen sonst noch vor dem Kauf angestellt werden sollten, wo man Leguane kaufen kann, was beim Kauf zu beachten ist und wie hoch die Anschaffungskosten sind, erfährst du in diesem Artikel.

Überlegungen vor dem Kauf

Bevor man einfach losgeht und sich ein Haustier anschafft, sollte man sich zunächst einmal ausführlich über die Ansprüche, die die Tiere an ihren Halter stellen, informieren und für sich abklären, ob man diesen überhaupt gerecht werden kann. Nur so lassen sich Fehlkäufe, die am Ende fast immer zu Lasten der Tiere gehen, von vorn herein vermeiden.

Diese Fragen solltest du dir vor dem Kauf stellen

Die folgenden Fragen solltest du dir vor der Anschaffung eines Leguans stellen und auch wirklich ehrlich für dich selbst beantworten:

  • Habe ich mich ausreichend über die Leguanhaltung informiert?
  • Habe ich Zeit und Lust für die Pflege des Tieres?
  • Bin ich bereit, mich um ein Haustier, das mehr als 20 Jahre alt werden kann, zu kümmern?
  • Habe ich einen geeigneten Platz für das Terrarium?
  • Bin ich bereit, die Anschaffungskosten von mindestens 700 Euro zu tragen?
  • Bin ich bereit, auch die regelmäßigen Haltungskosten von etwa 100 Euro im Monat zu tragen?
  • Wer kümmert sich um das Tier, wenn man in Urlaub fährt oder krank wird?

Die Haltungskosten von Leguanen

Die Anschaffungskosten können bei Leguanen stark variieren und sind zum Beispiel davon abhängig, wo man das Tier kauft. Sparen kann man, indem man nach so genannten Not-Tieren im Internet Ausschau hält. Diese bekommt man zu einem günstigen Preis oder ohne Entgelt. Das Terrarium und die passende Ausstattung für dieses Tier kann man ebenfalls im Internet günstig ersteigern. Allerdings sollte dies niemals auf Kosten der Qualität gehen.

Nachfolgend eine Aufstellung durchschnittlicher Anschaffungskosten für den Leguan:

  • Leguan: etwa 50 bis 400 Euro
  • Terrarium: etwa 300 bis 1.200 Euro
  • Elektrische Ausstattung: etwa 150 bis 300 Euro
  • Beregnungsanlage: etwa 50 bis 250 Euro
  • Heizmatte: etwa 15 bis 50 Euro
  • Beleuchtung: ab etwa 30 Euro
  • Thermometer: ab etwa 10 Euro
  • Wassernäpfe: etwa 10 Euro
  • Futternapf: etwa 10 Euro
  • Pflanzen: etwa 20 bis 150 Euro
  • Felsen und andere Klettermöglichkeiten: ab etwa 20 Euro
  • Transportbox: etwa 20 bis 50 Euro

Insgesamt ergeben sich damit Anschaffungskosten in Höhe von etwa 700 bis 2300 Euro. Hinzu kommen noch die regelmäßig anfallenden Haltungskosten für Futter, den Betrieb der Terrarien-Technik oder eventuelle Behandlungen beim Tierarzt. Hier sollte man noch einmal etwa 100 Euro pro Monat veranschlagen.

Die passende Bezugsquelle finden

Grundsätzlich hat man heute die Qual der Wahl dabei, wo man einen Leguan kauft. Infrage kommen zum Beispiel spezialisierte Fachgeschäfte, private und professionelle Züchter oder Reptilienbörsen. Leguane werden allerdings auch in den populären Kleinanzeigen-Portalen oder in entsprechenden Themen-Foren inseriert. Auch in Tierheimen, Auffangstationen oder bei der Tiervermittlung kann man fündig werden.

Darauf sollte man beim Leguan-Kauf achten

Nachdem die Entscheidung für die Leguanhaltung getroffen ist, geht es an die Anschaffung. Diese sollte jedoch nicht übereilt erfolgen, denn es gibt dabei einige Punkte zu beachten.

So erkennst du gute Züchter und Fachgeschäfte

Bevor man sich dafür entscheidet, einen Leguan bei einem bestimmten Züchter oder in einem speziellen Fachgeschäft zu kaufen, sollte man sich vor Ort die Haltungsbedingungen ansehen. Die Terrarien, in denen die Leguane untergebracht sind, sind ein gutes Indiz dafür, wie es um die Haltung bestellt ist.

Dabei ist nicht nur die Größe der Terrarien wichtig, sondern vor allem auch die Hygiene. Gehege, die schmutzig aussehen, können ein idealer Ort für Krankheitserreger sein. Die Wahrscheinlichkeit ist dann nicht gerade gering, dass mitunter bereits kranke Tiere verkauft werden.

Einen guten Laden erkennt man zudem auch daran, dass die Verkäufer einen seriösen Eindruck machen und etwas über die Tiere sagen können. Bei ihnen entsteht nicht der Eindruck, dass sie die Tiere nur einfach gewinnbringend verkaufen möchten, sondern dass sie auch an ihrem zukünftigen Wohlergehen interessiert sind.

Den richtigen Leguan aussuchen

Nun geht es daran, sich einen passenden Leguan auszusuchen. Hierbei sollte man etwas Zeit einplanen und die Tiere eine Weile beobachten. Schließlich möchte man ja ein gesundes Tier erwerben, an dem man lange Freude hat. Entscheiden sollte man sich deshalb für einen Leguan, der keine offensichtlichen Verletzungen oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt.

Gesunde Leguane erkennt man an einem guten Ernährungszustand. Auf keinen Fall dürfen sich Rippen, Rückenwirbel und Beckenknochen zu deutlich unter der Haut abzeichnen. Ebenso zu achten ist darauf, dass die Augen des Leguan nicht zu tief in den Augenhöhlen liegen.

Eine feste und kräftige Schwanzwurzel und entsprechende Oberschenkel sind ebenfalls ein Indiz dafür, dass es den Tieren gut geht. Schaumbläschen um Maulspalte, Nasenöffnungen oder Augen sind hingegen ein deutliches Anzeichen für kranke Tiere, ebenso Pusteln oder Beulen auf der Haut.

Eingewöhnungszeit und Quarantäne

Nach dem Kauf sollten Leguane im Falle einer Gruppenhaltung zur Vorsorge immer für etwa sechs bis acht Wochen in Quarantäne gehalten werden, denn nur gesunde Tiere dürfen in eine bestehende Gruppe integriert werden. Während der Quarantänezeit sollte man den Tieren eine Kotprobe entnehmen und beim Tierarzt auf Krankheiten untersuchen lassen. Ebenso wichtig ist es, das Verhalten der Reptilien ausgiebig zu beobachten, denn auch das kann Aufschluss über eventuelle Krankheiten geben.

Wichtig ist auch, dass man neuen Leguanen eine stressfreie Eingewöhnungszeit ermöglicht. Dazu sollte man die Tiere in ihrem neuen Zuhause erst einmal in Ruhe lassen, denn sie müssen sich erst an ihre neue Umgebung und potenzielle neue Artgenossen gewöhnen. Während dieser Zeit sollte man sich dem Terrarium nur langsam nähern und in unmittelbarer Nähe möglichst keine lauten Geräusche machen.

Häufige Fragen zum Kauf von Leguanen

Einige Fragen werden zur Anschaffung von Leguanen von unseren Lesern häufiger gestellt. Wir haben im folgenden Abschnitt die wichtigsten dieser Fragen gesammelt und in Kurzform beantwortet.

Wie alt werden Leguane?

Unter den verschiedenen Leguanarten gibt es große Unterschiede in Sachen Lebenserwartung. Während einige Arten nur wenige Jahre alt werden, können andere bis zu 20 Jahre oder älter werden. Zu den langlebigeren Arten zählen beispielsweise der Grüne Leguan (Iguana iguana), der Blaue Leguan (Cyclura lewisi) und der Fidschi Leguan (Brachylophus fasciatus). Wie alt die Reptilien als Haustiere werden, hängt zum Großteil von den Haltungsbedingungen ab.

Wo kann man Leguane kaufen?

Leguane kann man in spezialisierten Fachgeschäften, auf Reptilienbörsen oder von privaten und gewerblichen Züchtern kaufen. Auch auf den einschlägig bekannten Kleinanzeigen-Portalen oder in Reptilien-Foren werden die Reptilien zum Kauf angeboten. Eine weitere Bezugsquelle kann auch das Tierheimen beziehungsweise die örtlichen Tierschutzvereine sein.

Was kostet ein Leguan?

Die Anschaffungskosten für einen Leguan liegen etwa in einem Bereich zwischen 100 und 400 Euro und hängen nicht nur von der Leguanart und der Bezugsquelle, sondern auch noch vom Alter und Geschlecht des Tieres ab. Populäre Leguanarten aus privater Hand (zum Beispiel Hobby-Züchter) sind üblicherweise am günstigsten. Exotische Arten vom professionellen Züchter sind deutlich teurer und können im Extremfall sogar bis zu 1000 Euro kosten.

Was benötigt ein Leguan alles?

Da Leguane aus Regionen stammen, wo ganz andere klimatische Bedingungen vorherrschen als bei uns, benötigt man zur artgerechten Leguanhaltung nicht nur ein ausreichend dimensioniertes und passend eingerichtetes Terrarium, sondern zusätzlich noch weitere Technik. Dazu zählt vor allem die Beleuchtung, die nicht nur Wärme, sondern auch Tageslicht und die für den Stoffwechsel wichtige UV-Strahlung liefert. Auch eine Beregnungsanlage, die für die richtige Luftfeuchtigkeit sorgt, ist wichtig.

Sind Leguane tag- oder nachtaktiv?

Das kommt ganz auf die Leguanart und das Verbreitungsgebiet an. Während die meisten Arten eher dämmerungs- und nachtaktiv sind, sind zum Beispiel der Grüne Leguan (Iguana iguana), der Malachit Stachelleguan (Sceloporus malachiticus) oder der Halsbandleguan (Crotaphytus collaris) Vertreter der Leguanarten, die tagaktiv sind.

Wird ein Leguan zahm?

Grundsätzlich sind Leguane Wildtiere, die anders als zum Beispiel Hunde nicht gezielt als Haustier für den Menschen gezüchtet worden sind. In der Folge haben sie ihren natürlichen Fluchtinstinkt behalten und es gibt somit keine Garantie, dass ein Leguan zutraulich wird. Gute Chancen bestehen jedoch, wenn der Leguan von Klein an an den Menschen gewöhnt ist. Solche Tiere werden in der Regel handzahm und lassen sich auch hochnehmen.

Ist ein Leguan ein gutes Haustier für Kinder?

Auf den ersten Blick erscheinen Leguane wie ein ideales Haustier für Kinder, denn die Reptilien machen vergleichsweise wenig Dreck, brauchen nicht wirklich viel Platz und auch kaum aktive Beschäftigung. Allerdings sind Leguane keine Schmusetiere und für eine artgerechte Haltung benötigt man Fachwissen und die nötige Technik. Aus diesem Grund sind Leguane, die lieber beobachtet als hochgenommen werden, als Haustier für Kinder eher nicht so gut geeignet.

Kann man mehrere Leguane halten?

Grundsätzlich raten wir Einsteigern oder Haltern mit wenig Platz eher zu Einzelhaltung, da man bei dieser weniger beachten muss. Viele Leguanarten leben in der Natur allerdings in lockeren Sozialverbänden zusammen, so dass eine Paar- oder sogar Gruppenhaltung am ehesten der natürlichen Lebensweise entspricht. Wichtig ist dabei allerdings die richtige Gruppenzusammenstellung und ausreichend Platz. In der Regel vertragen sich erwachsene Leguan-Männchen nicht. Eine Gruppe mit einem Männchen und einem oder mehreren Weibchen ist deshalb am sinnvollsten.

Wie lange kann ein Leguan alleine bleiben?

Völlig auf sich gestellt können Leguane nur zwei bis maximal drei Tage bleiben, da sie dann wieder Futter benötigen. Ansonsten hängt es auch von der Ausstattung und Zuverlässigkeit der Terrarien-Technik ab. Mit Hilfe von Zeitschaltuhren und Beregnungsanlagen kann man die richtigen Haltungsbedingungen automatisieren. Dies muss natürlich auch in Abwesenheit zuverlässig funktionieren. Während eines Urlaubs reicht es dann aus, wenn jemand regelmäßig nach dem Rechten schauen kann und das Tier füttert.

Braucht ein Leguan Auslauf?

Wenn das Terrarium der Tiere artgerecht dimensioniert, klimatisiert und eingerichtet ist, benötigen Leguane grundsätzlich keine zusätzlichen Auslauf in der Wohnung. Beim Auslauf außerhalb des Terrariums können sich die wechselwarmen Tiere leicht unterkühlen und dadurch krank werden oder sich verletzen. Wenn ein Leguan den Anschein erweckt, das Terrarium verlassen zu wollen, sollten die Haltungsbedingungen auf Fehler überprüft werden. Oftmals ist das Terrarium dann unterdimensioniert beziehungsweise falsch eingerichtet oder klimatisiert.